Ortsgruppe Pfaffenhofen
Evakuierung von Lindach

Am 1. Juni wurde die Wasserwacht Pfaffenhofen alarmiert, da aufgrund des steigenden Hochwassers der Katastrophenfall ausgerufen wurde. Unsere Mannschaft ließ alles stehen und liegen, sammelte sich an der Fahrzeuggarage und packte die notwendige Ausrüstung ein. Im BRK-Kreisverband richteten wir unseren Bereitschaftsraum ein.

In der Nacht wurden wir zur Unterstützung nach Schrobenhausen verlegt. Gegen 23:00 Uhr kam die Alarmierung zu einer Personensuche bei Uttenhofen. Leider blieb diese aufgrund der Dunkelheit und der starken Strömung erfolglos.

Am frühen Morgen alarmierte uns die Einsatzleitung zur Evakuierung nach Hohenkammer. Trotz starker Strömung und schlechter Lichtverhältnisse konnten unsere Fließwasserretter die Anwohner mit ihren Haustieren sicher aus ihren Häusern retten. Während der Evakuierung wurde die erste Mannschaft nach einem langen Einsatz abgelöst. Unsere zweite Mannschaft setzte die Evakuierungen fort und unterstützte die betroffenen Anwohner.

Gegen Mittag eskalierte die Hochwasserlage in Ebenhausen. Viele Einsatzkräfte wurden dort zur Evakuierung eines Wohngebietes zusammengezogen. Wir unterstützten den Einsatz mit zwei Mannschaften. Nach getaner Arbeit verblieben wir zunächst in einem Bereitstellungsraum, bis gegen 21:30 Uhr unser Einsatz beendet wurde. Auf der Heimfahrt nach Pfaffenhofen alarmierte uns die Leitstelle zu einer Personensuche in Freising. Kurz vor Erreichen der Einsatzstelle wurde dieser Einsatz abgebrochen.

Nach wenigen Stunden Schlaf wurden wir angewiesen, uns nach Reichertshofen zu begeben. Dort wurden Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Markus Söder erwartet. Wir repräsentierten vor Ort die Einsatzkräfte der Wasserwacht und hatten die Möglichkeit, unsere Eindrücke der Lage zu schildern.

Anschließend wurden wir nach Manching verlegt. Hier konnten wir mithilfe unserer Drohne eine Lageübersicht im Ortsteil Pichl erstellen. Nach einer kurzen Pause wurden wir zur Evakuierung von Lindach alarmiert, nachdem das Wasser dort infolge eines Dammbruchs schnell anstieg.

In den folgenden Tagen entspannte sich die Hochwasserlage in unserem Landkreis weiter, und wir konnten uns wieder einsatzklar machen. Bei einem Mannschaftstreffen besprachen wir, was während des Einsatzes gut gelaufen war und wo noch Verbesserungsbedarf besteht.

Einige unserer Einsatzkräfte unterstützten in ihrer freien Zeit andere Gemeinschaften oder halfen beim Sandsackfüllen.

Die verheerende Hochwasserkatastrophe hat uns als Landkreis schwer getroffen, aber sie hat uns auch gezeigt, wie stark wir zusammenstehen können. Wir möchten uns bei allen Ortsgruppen, Hilfsorganisationen und freiwilligen Helfern von nah und fern für ihren unglaublichen Einsatz und ihre unermüdliche Unterstützung ganz herzlich bedanken. Ohne eure schnelle Hilfe, Tatkraft und Mitgefühl wäre diese Herausforderung nicht zu bewältigen gewesen. Wir danken euch allen für diese starke Gemeinschaft und sind stolz, ein Teil davon zu sein.

Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen des verstorbenen Feuerwehrkameraden.

 

Wasserretter vor einem LKW
Unsere Wasserretter warten auf ihren Einsatz