Es ist ein Nachmittag im Februar. Während draußen in der Stadt viele Menschen die ersten Sonnenstrahlen genießen, sind im BRK Kreisverband Pfaffenhofen 13 Menschen mit ernsten Mienen um einen großen Tisch versammelt, auf dem eine große Landkarte ausgebreitet liegt. Alle tragen die rote Einsatzkleidung der Wasserwacht, manche zudem blaue oder gelbe Westen und Funkgeräte.

Auf den ersten Blick scheint die Lage ernst, bei genauerem Hinsehen verraten jedoch ausgeschnittene Bildchen von Einsatzkräften und Fahrzeugen, dass es sich glücklicherweise lediglich um eine Art Strategiespiel handelt.
Als erster Ausbilder aus der Wasserwacht OG Pfaffenhofen für diesen mehrtägigen Lehrgang, bildet Thomas Roth SEG Mitglieder von Ortsgruppen aus dem ganzen Landkreis Pfaffenhofen zu sogenannten Trupp- und Gruppenführern aus, darunter Wasserwachtler aus Manching und Reichertshofen und fünf Personen aus seiner eigenen Ortsgruppe. Neben dem beschriebenen Führungssimulationstraining, in dem verschiedene Unfallszenarien auf unterschiedlichen Führungsebenen abgearbeitet werden müssen, stehen auch andere Lerninhalte auf dem Programm, wie zum Beispiel das Führen von Einsatzkräften, die Zusammensetzung von Einheiten im Einsatz und in Hochwasserzügen und der Aufbau der Führungsstruktur im Katastrophenschutz, die korrekte Einsatzdokumentation, die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung oder gesetzlichen Bestimmungen, die eingehalten werden müssen. Im Einsatzfall und besonders im Katastrophenfall, wie beispielsweise dem Hochwasser im Juni 2024, ist das strukturierte Vorgehen, das hier erlernt wird, von höchster Bedeutung, um Schaden von der Bevölkerung abzuwenden und die Gefährdung von Einsatzkräften zu vermeiden. Doch nicht nur für dort werden die Trupp- und Gruppenführer benötigt: Als Wachleiter übernehmen sie außerdem die Verantwortung bei der Durchführung von Wachdiensten in den Bädern oder an Badeseen und sorgen so besonders in den besucherstarken Sommermonaten für sicheren Badespaß.